• Über kaum einen anderen landwirtschaftlichen Betrieb wurde so häufig berichtet, wie über das Schweinehochhaus in Maasdorf bei Halle (Sachsen Anhalt). Für viele ist es das Symbol der Massentierhaltung

    BildAuf sechs Etagen wurden insgesamt zehntausende Sauen und Ferkel gehalten. Transportiert wurden die Tiere über Fahrstühle, was bislang einzigartig in ganz Europa war und ist. Das in DDR-Zeiten erbaute Schweinehochhaus galt damals als Vorzeigebetrieb. Statt in die Breite ging man hier architektonisch in die Höhe. Damit sollten die Arbeitsabläufe kostengünstiger werden. „Doch der Profit ging einzig auf Kosten der Tiere“ so Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender vom Deutschen Tierschutzbüro e.V.

    Hier ein kurzer Abriss der erfolgreichen Kampagne „Schweinehochhaus schließen“:

    2013 dokumentierten erstmals Aktivist*innen vom Deutschen Tierschutzbüro die grausamen Zustände im Schweinehochhaus. Die Sauen mussten in engen Käfigen (Kastenständen) leben und leiden. Die erste Strafanzeige wurde gestellt.

    2015 erfolgte die erste Groß-Demo direkt vor dem Schweinehochhaus mit hunderten von Teilnehmer*innen. Im Zuge der Demo äußerte sich auch der Betreiber und versicherte, dass man alles tun würde, dass die Tiere artgerecht gehalten werden – eine dreiste Lüge, wie sich später herausstellen sollte.

    2016 wurde die in 2013 gestellte Anzeige eingestellt. Erneut dokumentierten Tierrechtler*innen die Zustände. Zu diesem Zeitpunkt wurden immer noch Sauen im Käfig (Kastenstand) gehalten. Wiedermals konnte dokumentiert werden, dass die Tierhaltung gegen das Gesetz verstieß, wieder erfolgte eine Strafanzeige und wieder demonstrierten Tierrechtler*innen für eine Schließung des Schweinehochhauses, dieses Mal mit über 400 Teilnehmer*innen. Der Betreiber ging juristisch gegen den Vorstandsvorsitzenden des Deutschen Tierschutzbüros Jan Peifer vor und scheiterte. Die Anzeige wegen Hausfriedensbruch wurde eingestellt.

    2017/2018 dokumentierten wieder Tierrechtler*innen die Zustände im Schweinehochhaus. Diesmal wurden versteckte Kameras montiert und über 500 Stunden Videomaterial aufgezeichnet. Die schlimmsten Befürchtungen wurden zur Realität. Erstmalig gelang es, das brutale Vorgehen der Mitarbeiter*innen im Schweinehochhaus zu filmen. So wurden Ferkel brutal auf den Betonboden geschlagen, um sie zu töten. Zudem wurden Sauen in den Kastenständen durch rohe Gewalt misshandelt, so wie auch unzählige weitere Tiere geschlagen, getreten und gequält wurden. Viele Medien berichteten daraufhin über die grauenvollen Zustände und es erfolgte die bisher größte Demo vor der Schweinezuchtanlage mit über 650 Menschen aus ganz Deutschland. Auch die Behörden handelten und bei einer damaligen Kontrolle wurden offiziell Missstände vorgefunden. Die Kampagne „Schweinehochhaus schließen“ nahm an Fahrt auf. So wurde dem Betreiber der sogenannte symbolische Preis der Herzlosigkeit und dem Landwirtschaftsministerium eine Petition mit 281.882 Unterschriften zur Schließung des Schweinehochhauses überreicht. Nun sah sich der Betreiber auch gezwungen zu handeln und ließ über eine Art Pressemitteilung verlautbaren, dass er das Schweinehochhaus bis Oktober 2018 „leerfahren“ würde, was dann auch erfolgte.

    2019 im September überprüften Tierrechtler*innen, ob das Schweinehochhaus auch wirklich noch immer leer steht.

    2020 vergewisserten sich Tierrechtler*innen im September erneut über den Leerstand des Schweinehochhauses. Zudem kam es zur Verurteilung von zwei Mitarbeitenden des Schweinehochhauses. Die Staatsanwaltschaft erließ Strafbefehle gegen zwei Personen mit dem Vorwurf Tierquälerei. Als Beweis dienten dabei sowohl die Videoaufnahmen aus 2018 vom Deutschen Tierschutzbüro, die das unsachgemäße Töten von Ferkeln abbildeten, als auch eine pathologische Untersuchung von Ferkeln, die das Veterinäramt bei einer Kontrolle 2018 beschlagnahmte und untersuchen ließ. So wurde eine Person zu einer Geldstrafe von 35 Tagessätzen zu 25 Euro (also 875 Euro) und Person zu einer Geldstrafe von 45 Tagessätzen zu 20 Euro (also 900 Euro) verurteilt. Zu zahlen ist die Strafe an eine Tierschutzeinrichtung. Zudem wurde eine der beiden Personen entlassen, die andere abgemahnt. „Wir hätten uns deutlich höhere Strafen gewünscht, dennoch sind wir zufrieden, dass es überhaupt zu einer Verurteilung kam, in den meisten Fällen erfolgt dies leider nicht“ so Peifer.

    2021 wurde wieder überprüft, ob das Schweinehochhaus noch leer steht. Dies ist weiterhin der Fall, der Betrieb ist verlassen. Scheiben sind eingeschlagen, die verlassene Tierstallungen sind voller Spinnweben und das Hochhaus ist heruntergekommen. „Wir freuen uns über den enormen Erfolg unserer Kampagne, denn jeder Tag, an dem keine Tiere im Schweinehochhaus gequält werden, ist ein guter Tag“ so Jan Peifer.

    Das Deutsche Tierschutzbüro fordert erneut den Abriss des Schweinehochhauses. „Ob in die Höhe oder in die Breite gebaut, das Schweinehochhaus ist quasi überall, solange Schweine in Zuchtanlagen ausgebeutet und gequält werden“ so Peifer. Damit diese Tierquälerei überall beendet werden kann, empfehlen die Tierrechtler*innen die pflanzliche Lebensweise, denn kein Tier will sterben.

    Aktuelle Bildaufnahmen aus dem Schweinehochhaus senden wir auf Anfrage zu.

    Weitere Informationen: https://www.tierschutzbuero.de/schweinehochhaus-schliessen/

    Verantwortlicher für diese Pressemitteilung:

    Deutsches Tierschutzbüro e.V.
    Herr Jan Peifer
    Streustraße 68
    13086 Berlin
    Deutschland

    fon ..: 030-270049611
    fax ..: 030-270049610
    web ..: http://www.tierschutzbuero.de
    email : info@tierschutzbuero.de

    Das Deutsche Tierschutzbüro ist ein eingetragener Verein, der sich für mehr Rechte von Tieren einsetzt. Die bundesweit tätige Organisation ist als besonders förderungswürdig anerkannt und gemeinnützig. Weitere Informationen unter www.tierschutzbuero.de

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    Herr Jan Peifer
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    Seit 3 Jahren leer: Spinnweben im Schweinehochhaus – Deutsches Tierschutzbüro fordert Abriss

    auf News veröffentlichen publiziert am 29. September 2021 in der Rubrik Presse - News
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