• Die Welt steht vor einem Dilemma: Um den Ansprüchen einer wachsenden Weltbevölkerung gerecht zu werden, muss die landwirtschaftliche Produktion steigen. Denn im Jahr 2050 werden nicht mehr rund sieben, sondern voraussichtlich mehr als neun Milliarden Menschen auf der Welt leben. Mehr Menschen werden zum einen mehr Nahrung brauchen und zum anderen steigen mit wachsendem Wohlstand auch die Ansprüche an die Nahrungsmittel selbst sowie das Bewusstsein für die Lebensmittel. Die Folgen: Ein steigender Konsum von Fleisch und Milchprodukten in den Entwicklungs- und Schwellenländern, bei einem wachsenden Anspruch der Menschen in den Industrieländern an ohnehin schon hochwertig erzeugte Produkte wie etwa Obst und Gemüse. Denn mit steigendem Wohlstand und Wissen hinterfragen zudem immer mehr Menschen die Produktion und Herkunft der Nahrungsmittel, die bei ihnen auf dem Teller landen. Auch werden zukünftig mehr Menschen als bisher auf fleischlose Ernährung setzen, der Anteil von Ersatzprodukten, dem so genannte Veggie-Food, wird ansteigen. Dass hierfür ein wachsender Anbau von gentechnikfreiem Proteinträgern wie Soja und Erbsen notwendig ist, spricht für sich.

    Fruchtbare Böden und Ressourcen sind nicht unbegrenzt verfügbar

    Die weltweite Produktion von Futter- und Lebensmitteln ist zudem von einem weiteren Fakt bedroht: Dem Verlust von Anbaufläche. Bislang gehen weltweit jährlich rund zwölf Millionen Hektar Agrarfläche verloren – durch Überweidung, ungeeignete Anbaumethoden, Erosion oder durch Straßen- und Städtebau. Setzt sich dieser Trend unvermindert fort, würden die Ernten in den nächsten 25 Jahren um bis zu zwölf Prozent sinken. Das verdeutlicht, dass die Produktion auf den verbleibenden Flächen verbessert werden muss.
    Für den Anbau von Futter- und Lebensmitteln gilt eines gleichermaßen – es geht nicht ohne den Einsatz von vitalen Ressourcen, wie Wasser, Dünger und Pflanzenschutzmittel. Diese belasten bei Verbrauch und Herstellung wiederum die Umwelt sowie das Klima. Um die oben beschriebenen Ansprüche befriedigen zu können, gehen Experten davon aus, dass die landwirtschaftliche Produktion bis 2050 um rund zwei Drittel gesteigert werden muss. Dazu müssen insbesondere Wasser, fruchtbare Böden und die Artenvielfalt intelligenter – vor allem effektiver – genutzt und erhalten werden.

    Smarte Technologien bieten Lösungen und Chance auf Wachstum

    Den Schlüssel zu diesen Problemen bieten Unternehmen, die auf smarte Technologien setzen. Zusammenfasst wird dieses Feld in der Agrarbranche unter dem Schlagwort Smart- oder Precision Farming. Es gibt verschiedenste Firmen, die den effizienten und damit sparsameren Einsatz von Dünger, Pflanzenschutz und Wasser im Fokus haben. Sie alle eint der Glaube daran, die Krise als Chance zu verstehen. Sie sollten daher von der oben beschriebenen Entwicklung zukünftig profitieren. Zu den Aktien, die auf diesem Gebiet tätig sind, gehören beispielsweise die deutsche Landtechnikfirma EkoTechnika, der US-Agrochemieriese Corteva sowie die kanadische Wachstumsfirma Water Ways Technologies.

    Ekotechnika mit neuem Geschäftsfeld

    Mit dem Smart Farming baut Ekotechnika derzeit ein weiteres Geschäftsfeld auf, mit dem sich das Unternehmen für die digitalisierte Zukunft aufstellt und die Geschäftschancen in diesem Bereich nutzen will. Die Ekotechnika AG mit Sitz im deutschen Walldorf ist die deutsche Holdinggesellschaft der russischen EkoNivaTechnika Gruppe, des nach eigenen Angaben größten Händlers internationaler Landtechnik in Russland. Das Hauptgeschäftsfeld der Gesellschaft ist der Verkauf von importierter Landtechnik, der rund 68 Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht (basierend auf den Geschäftszahlen 2021). Wichtigster Partner und Hauptlieferant der Unternehmensgruppe ist der weltgrößte und marktführende Landmaschinenhersteller Deere & Company, Moline, Illinois, USA. Mit dem Aufbau des neuen Geschäftsfelds Smart Farming will sich das Unternehmen frühzeitig für die digitale Zukunft aufstellen. Durch den Einsatz von modernsten Techniken wie N-Sensoren zur Stickstoffversorgung, Drohnen, Ertragskarten, Satelliten und Bodenscannern sollen Böden detailliert analysiert und auf diese Weise sowohl die Aussaat als auch die Düngung je nach Bodenqualität bedarfsgerecht angepasst werden. Das Unternehmen will es so Landwirten ermöglichen, Saatgut, Düngemittel, Pestizide oder Treibstoff zu reduzieren und gleichzeitig die Getreidequalität und -erträge zu steigern. Im ersten Halbjahr 2021/2022 erwirtschaftete die Ekotechnika Gruppe einen Umsatz von EUR 97,3 Mio. (umgerechnet USD 99,3 Mio.) und ein operatives Ergebnis (EBIT) in Höhe von EUR 3,9 Mio (umgerechnet USD 4 Mio.). Seit Ende Februar zeigt sich das Geschäft allerdings stark von der Entwicklung des Ukraine Kriegs beeinflusst und sollte daher auch vor dem Hintergrund dieser übergeordneten Risiken betrachtet werden. Die Aktie wird unter der ISIN DE000A161234 gehandelt.

    Corteva setzt als Global Player auf Wachstum

    Corteva ist ein international tätiges Saatgut- und Agrarchemieunternehmen mit Sitz in Midland in den Vereinigten Staaten. Die US-Firma produziert Saatgut, Pflanzenschutzmittel und Smart Farming-Technologien.Mit der Granular-Software und -Apps können Landwirte Input- und Erntebestände protokollieren und dabei auf Daten aus ihren Geräten zurückgreifen. 2020 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz USD 15,7 Mrd. und ein EBIT von USD 2,1 Mrd. Euro.

    Auch für das aktuelle Jahr ist zuversichtlich, Umsatz und Ergebnis weiter zu steigern. Das Unternehmen erwartet einen Nettoumsatz im Bereich von USD 16,7 bis 17,0 Mrd. US-Dollar, was in der Mitte ein erwartetes Nettoumsatzwachstum von 8 Prozent entspricht. Die Aktie wird unter der ISIN US22052L1044 gehandelt.

    Water Ways punktet mit neuen Aufträgen

    Anders als die anderen beiden vorgestellten Unternehmen ist Water Ways Technologies ein noch recht kleiner, dafür aber besonders dynamisch wachsender Player in diesem Markt. Der Name ist Programm. Das Unternehmen mit Firmensitz in Toronto, Kanada und israelischen Wurzeln hilft unter anderem Anbauern von Tomaten oder Heidelbeeren bei der Einsparung der wichtigen Ressource Wasser. Mit der in Israel entwickelten smarten Bewässerungstechnologie punktet die Gesellschaft weltweit bei landwirtschaftlichen Produzenten. Der Umsatz für das erste Quartal 2022 belief sich auf insgesamt CAD$ 4,6 Mio. (Euro3.5M). Der Nettogewinn lag für diesen Zeitraum bei CAD$, 0,56 Mio. (Euro0.427M) , verglichen mit CAD$ 0,22 Mio. (Euro 0.167M) im Vorjahreszeitraum. Das Unternehmen ist zuversichtlich, dass sich die gute Geschäftsentwicklung fortsetzen wird. Zuletzt berichtete die Firma über zahlreiche neue Aufträge im Gesamtwert von fast CAD$ 19 Mio. (Euro14.6M), darunter Order aus Südamerika, Kanada, China, Äthiopien und Mexiko. Im ersten Quartal 2022 erhielt das Unternehmen in Usbekistan die größten Aufträge seiner Geschichte, die sich auf mehr als CAD$ 9,4 Millionen ( Euro7.1M) belaufen. Als Small Cap unterliegt die Aktie zwar einem erhöhten Schwankungsrisiko, sollte die hohe Wachstumsdynamik aber anhalten, bietet der Titel auch entsprechend höhere Chancen. Water Ways Technologies ist seit 23. August 2021 an der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet. Die ISIN lautet: CA9411881043.

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    Dr. Reuter Investor Relations: Sparsamer Umgang mit Wasser, Dünger und Pflanzenschutz in der Landwirtschaft – Wie smarte Technologien einen entscheidenden Beitrag leisten können

    auf News veröffentlichen publiziert am 12. August 2022 in der Rubrik Presse - News
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