• Gasproduzenten im Schwarzen Meer arbeiten mit Hochdruck an einer Ausweitung der Produktion. Das Erdgas wird dringend benötigt: Noch immer beziehen manche europäischen Länder einen Großteil ihrer Gaslieferungen aus Russland. Der Gazprom-Naftogaz-Deal und damit der Transit durch die Ukraine laufen am Jahresende aus.

    Das Offshore Team von Trillion Energy arbeitet seit Monaten unter Hochdruck. Das Ziel der Mannschaft um CEO Arthur Halleran: Die Produktion auf dem SASB-Gasfeld hochzufahren.

    Trillion Energy ist Betreiber des Feldes im westlichen Schwarzen Meer nahe der türkischen Küste, das eines der ersten und größten Erdgaserschließungsprojekte in der Region darstellt. Trillion besitzt das Projekt zu 49 % – die restlichen 51 % gehören dem staatlichen türkischen Mineralölkonzern TPAO.

    Europa braucht Erdgas: Produktion im Schwarzen Meer steigt

    Im Juli wurden erfolgreiche Perforationen an den Bohrlöchern South Akcakoca-2 und Guluc-2 bekanntgegeben. Diese markierten den Auftakt eines Revitalisierungsprogramms auf dem Gasfeld. Solche Perforationen dienen zur Steigerung des Bohrlochdrucks – eine wichtige Voraussetzung dafür, dass das begehrte Erdgas nach oben strömt.

    Perforationsprogramme sind für Offshore-Produzenten wie Trillion Energy oft wegweisend: Die Ergebnisse geben Aufschluss über das Potenzial des Gasfeldes. Umso erfreulicher waren aus Sicht des Teams vor Ort die Ergebnisse. Die jüngsten Perforationskosten haben sich bereits nach 35 Produktionstagen vollständig amortisiert, meldete Trillion Energy Mitte August. Halleran äußerte sich damals ausgesprochen optimistisch: Diese frühe Rendite unserer Investition ist ein klarer Hinweis auf das robuste Produktionspotenzial des Feldes.

    Trillion Energy plant eine Ausweitung der Produktion auf SASB. Bereits kurz zuvor war ein Produktionsrekord vermeldet worden. Im August betrug die 100-prozentige Gasproduktion von SASB etwa 133,13 MMcf. Mit dem Verkauf der Produktion wurden 1,45 Mio. USD erlöst: Trillions Anteil daran belief sich auf gut 0,70 Mio. USD – für das an der Börse mit knapp 14 Mio. EUR bewertete kanadische Unternehmen die wichtigste Umsatzquelle.

    Gasproduzenten nehmen neue Bohrlöcher in Betrieb

    Die Gaseinnahmen von SASB stammen zu 95 % aus Guluc-2 und South Akcakoca-2 und zu 5 % aus West Akcakoca-1, erläuterte das Unternehmen damals. Doch Halleran und sein Team wollen weit über das erreichte Niveau hinaus. Anfang September wurden deshalb die nächsten Schritte gemeldet: Akcakoca-3 ging in Produktion, Alapli-2 wurde geöffnet, um einen Drucktest durchzuführen, der zu einem Gasstrom an die Oberfläche führte.

    Alle Brunnen außer Bayhanli-2 wurden jetzt in Betrieb genommen oder einem Durchflusstest unterzogen, um festzustellen, ob in den 4 ½-Zoll-Förderrohren Gas vorhanden und förderfähig ist. Dies bestätigt, dass das Gas nach der Installation der 2 3/8-Zoll-Rohre in den Brunnen auf vorhersehbare und stabile Weise fließen wird, erläutert Halleran die aktuellen Planungen.

    Der CEO führt seine Erwartungen weiter aus: Die 10 alten Bohrungen bei SASB förderten zwischen 2007 und 2021 insgesamt 42,19 Bcf Gas unter Verwendung von 2 3/8-Förderrohren, was etwa 4,2 Bcf pro Bohrung entspricht. Das Gleiche können wir bei unseren Bohrungen erwarten, sobald wir die 2 3/8-Rohre verlegt haben. Selbst mit den 4 ½“-Förderrohren haben wir 2,71 Bcf Gas aus unseren Bohrungen der Jahre 2022/23 produziert“.

    Trillion Energy ist kein Einzelfall. Das Unternehmen ist Teil eines lokalen Supertrends: Der massiven Ausweitung der Erdgasproduktion im Schwarzen Meer insbesondere, aber nicht ausschließlich auf Betreiben der Türkei.

    Türkische Erdgasproduktion in einem Jahr mehr als verdoppelt

    Laut dem jährlichen Erdgasbericht der türkischen Regulierungsbehörde für den Energiemarkt (EMRA) stieg die gesamte Erdgasproduktion des Landes im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr um 112,55 Prozent auf 807,28 Millionen Kubikmeter.

    Zwei Entwicklungen haben den Trend befeuert: Zum einen die Entdeckung großer Gasvorkommen in der Region. Zum anderen der Ausbruch des Ukrainekrieges. Die gewaltigen Vorkommen haben reihenweise Unternehmen angezogen. Neben Trillion und dessen staatlichem Partner TPAO sind auch Arar Petrol, Park Place Energy Limited, Thrace Basin Natural Gas Corporation Turkey, Petrogas, Atli Makina, Marsa Turkey BV und Transatlantic Petroleum im Schwarzen Meer aktiv.

    Der türkische Minister für Energie und natürliche Ressourcen, Alparslan Bayraktar, betonte kürzlich gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu, dass bis zur Entdeckung von Erdgas im Schwarzen Meer fast das gesamte in der Türkei verbrauchte Erdgas importiert wurde.

    Doch die heimische Produktion wird sukzessive hochgefahren. Allein das größte Gasfeld der Region – Sakarya – hat mittlerweile ein Produktionsniveau von über 6 Millionen Kubikmetern erreicht und kann damit dem Minister zufolge den Erdgasbedarf von 2,6 Millionen Haushalten decken. Sakarya gehört dem Trillion Energy-Partner TPAO und wurde 2020 entdeckt. Das Gasfeld verfügt Schätzungen zufolge über Reserven im Umfang von 700 Mrd. Kubikmeter.

    Die Türkei könnte sich durch Sakarya rechnerisch fast 15 Jahre lang komplett selbst versorgen. Mit dem derzeitigen Produktionsniveau im Schwarzen Meer – durch Sakarya, SASB und weitere Quellen – werden Bayraktar zufolge 12-13 % der Haushalte abgedeckt.

    Türkei will größere Rolle auf Energiemärkten spielen

    Doch der türkischen Regierung geht es nicht nur um die Selbstversorgung. Das Land will auch Erdgas exportieren und damit seine Stellung auf den Energiemärkten ausbauen. Insbesondere die bislang stark von russischen Lieferungen abhängigen Balkanländer kommen als Abnehmer in Betracht – zumal bereits Pipelines dorthin existieren.

    Die Nachfrage nach dem Gas aus der Schwarzmeerregion ist riesig. Die Türkei selbst ist mit einem Verbrauch von über 48 Mrd. Kubikmetern Erdgas jährlich der siebtgrößte Erdgasverbraucher weltweit.

    Hinzu kommt die gewaltige Lücke in der europäischen Energieversorgung, die durch den Ukrainekrieg entstanden ist – und die weiterhin wächst. Vor der russischen Invasion in der Ukraine im Februar 2022 war die EU stark auf russisches Erdgas angewiesen: Im Jahr 2020 kamen 40 Prozent der Importe oder 150 Milliarden Kubikmeter aus Russland, ein Jahr später waren es 155 Milliarden Kubikmeter und 45 %.

    Prozentual gesehen ist die Abhängigkeit der EU von russischem Gas von 45 Prozent der Gesamtimporte im Jahr 2021 auf 15 Prozent im Jahr 2023 gesunken. Erreicht wurde dies vor allem durch eine Umstellung von Pipeline- auf LNG-Gas.

    Doch Russland spielt noch immer eine Rolle: Im zweiten Quartal flossen laut Daten der Brüsseler Beratungsgesellschaft Bruegel 12,7 Milliarden Kubikmeter. Will die Politik russisches Gas ganz aus dem Energiemix entfernen, muss auch diese Kapazität ersetzt werden.

    Ende 2024 läuft der Transitvertrag zwischen Gazprom und Naftogaz aus. Über diesen Vertrag fließt bis heute russisches Gas durch die Ukraine nach Europa. Einige europäische Länder, darunter Österreich und Ungarn, beziehen immer noch einen Großteil ihres Gases aus dem Land. Laut dem österreichischen Umweltministerium etwa importierte Österreich im Frühjahr 2023 über 80 Prozent seines Gases aus Moskau.

    Schon allein deshalb ist absehbar, dass die Neuordnung der europäischen Energieversorgung die Schwarzmeerproduktion dringend benötigt. Wie knapp Gas in Europa werden könnte, zeigt ein Blick auf die Preise.

    Trillion Energy CEO Halleran betonte Anfang des Monats: Unser Gaspreis beträgt 10,94 US-Dollar/mcf, während der Spotpreis für Henry Hub Gas (der wichtigste Knotenpunkt in den USA) 1,91 US-Dollar beträgt. Der TTF Erdgaspreis steigt seit Anfang Februar nahezu kontinuierlich.

    Weitere Informationen zu Trillion Energy International finden Sie im Unternehmensprofil auf Miningscout.de:

    www.miningscout.de/minenaktien/trillion-energy-international-inc/

    Unternehmen: Trillion Energy International Inc.
    ISIN: CA89624B3020
    WKN: A3EVV5
    Webseite: www.trillionenergy.com

    Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte

    Die hier angebotene Berichterstattung stellt keine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlung dar und ist weder explizit noch implizit als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die hanseatic stock publishing UG und ihre Autoren schließen jede Haftung diesbezüglich aus. Die Berichterstattung dient ausschließlich der Leserinformation und stellt zu keinem Zeitpunkt eine Handlungsaufforderung dar. Zwischen der hanseatic stock publishing UG und den Lesern der von ihr veröffentlichten Artikel entsteht keinerlei Vertrags- und/oder Beratungsverhältnis, da sich die Berichterstattung ausschliesslich lediglich auf das jeweils genannte Unternehmen, nicht aber auf die Anlageentscheidung bezieht. Wir weisen darauf hin, dass Partner, Autoren und Mitarbeiter der hanseatic stock publishing UG Aktien der jeweils angesprochenen Unternehmen halten oder halten können und somit ein möglicher Interessenkonflikt besteht. Ferner besteht zwischen dem hier erwähnten Unternehmen oder mit ihm verbundenen Unternehmen und der hanseatic stock publishing UG ein Beratungs- oder sonstiger Dienstleistungsvertrag, womit ebenfalls ein Interessenkonflikt besteht. Da wir zu keinem Zeitpunkt ausschliessen können, dass auch andere, Medien, Research- und Börseninformationsdienste die von uns erwähnten Werte im gleichen Zeitraum besprechen, kann es zu einer symmetrischen Informations- und Meinungsgenerierung kommen. Mitarbeiter des Herausgebers halten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung keine Aktien oder Aktien-Optionen des besprochenen Wertpapieres. Eine Veränderung, Verwendung oder Reproduktion dieser Publikation ohne eine vorherige schriftliche Zustimmung von der hanseatic stock publishing UG (haftungsbeschränkt) ist untersagt. Bitte lesen Sie auch unseren Disclaimer: www.miningscout.de/disclaimer-agb/.

    Kontakt
    www.miningscout.de ist ein Service von:
    hanseatic stock publishing UG (haftungsbeschränkt)
    Schönböckener Str. 28D
    23556 Lübeck
    Germany

    Fragen und Anregungen bitte per Mail an: redaktion@miningscout.de

    Verantwortlicher für diese Pressemitteilung:

    Miningscout
    Nils Glasmachers
    Schönböckener Str. 28D
    23556 Lübeck
    Deutschland

    email : redaktion@miningscout.de

    Pressekontakt:

    Miningscout
    Nils Glasmachers
    Schönböckener Str. 28D
    23556 Lübeck

    email : redaktion@miningscout.de


    Disclaimer: Diese Pressemitteilung wird für den darin namentlich genannten Verantwortlichen gespeichert. Sie gibt seine Meinung und Tatsachenbehauptungen und nicht unbedingt die des Diensteanbieters wieder. Der Anbieter distanziert sich daher ausdrücklich von den fremden Inhalten und macht sich diese nicht zu eigen.

    Bitte beachten Sie, dass für den Inhalt der hier veröffentlichten Meldung nicht der Betreiber von News veröffentlichen verantwortlich ist, sondern der Verfasser der jeweiligen Meldung selbst. Weitere Infos zur Haftung, Links und Urheberrecht finden Sie in den AGB.

    Sie wollen diese News verlinken? Der Quellcode lautet:

    Riesige Nachfrage nach Erdgas aus dem Schwarzen Meer: Produzenten wie Trillion Energy steigern Förderung

    auf News veröffentlichen publiziert am 23. September 2024 in der Rubrik Presse - News
    Content wurde 42 x angesehen

    Schlagwörter: , , , , , , , , , ,