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Die Studie „OpinionTRAIN 2021“ untersucht Auswirkungen der Corona-Krise auf die Mobilität in den Städten.
Die Abschätzungen der „Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität“ gingen vor der Corona-Pandemie davon aus, dass die CO2-Reduzierungsziele im Verkehrssektor erreichbar sind, falls der Modal-Split des ÖPNV am Gesamtverkehr bis 2030 um ein Drittel ansteigt. Derzeit haben die Verkehrsunternehmen aber viel Mühe, die durch die Corona-Pandemie verlorenen Kunden und Fahrten wiederzugewinnen.
„Die aktuellen Höchstwerte der Corona-Infektionszahlen lassen befürchten, dass der erwartete Anstieg bei der Nutzung von Bussen und Bahnen und damit eine Entwicklung zur Normalität nochmals an Dynamik verlieren könnte – gleichzeitig ähnelt die Stausituation in vielen Städten dem Bild vor Corona“, betont Johannes Hercher, Vorstand der Rogator AG und Co-Autor der Studie OpinionTRAIN.
Die Ergebnisse der Studie im Überblick:
Größere Städte durch Corona-bedingte Mobilitätsveränderungen stark betroffen: Verlierer ist der ÖPNV
Der ÖPNV verliert mit anhaltender Corona-Krise weiterhin zweifach: Erstens ist die Mobilität bedingt durch die Corona-Krise in Städten insgesamt gesunken. Während 2018 noch 42 % der Befragten angaben, jeden Tag im Stadtgebiet unterwegs zu sein, ist der korrespondierende Werte im Nov./Dez. 2020 auf 22 % zurückgegangen und bleibt auch in der Messung im Aug./Sep. 2021 auf diesem Niveau. Lag der Anteil von Personen, die nicht im Stadtgebiet unterwegs sind, in 2018 bei ca. 4 %, hat sich dieser in Zeiten von Corona in etwa verdoppelt (8 % Aug./Sep. 2021). Zweitens hat eine Verlagerung zwischen den Verkehrsmitteln stattgefunden, und zwar zu Lasten des ÖPNV. Die Nutzung von Bahn/S-Bahn/U-Bahn/Straßenbahn war durch den Ausbruch der Corona-Pandemie zunächst stark beeinträchtigt. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) berichtet für den Krisenbeginn von einem Nachfragerückgang auf ein Niveau von 20 % (ggü. der Situation vor der Corona-Krise), zu Beginn des Jahres 2021 soll sich dieses auf 60 % verbessert haben. Die größeren Städte sind vom Nachfragerückgang im ÖPNV besonders betroffen. Hier war der Modalsplit für Busse und Bahnen bereits vor der Pandemie besonders hoch und der Fahrtenverlust nach Ausbruch der Corona-Krise besonders stark. Gleichzeitig führt die vergleichsweise hohe Homeoffice-Quote in größeren Städten dazu, dass es nicht zu einer vollständigen Reversibilität der Nachfrage kommt.
Kundenbindung bei Nutzern von Verbund-Zeitkarten mit Fragezeichen
Für die örtlichen Verkehrsunternehmen und -verbünde haben die Besitzer von Zeitkarten eine strategische Bedeutung, entfallen doch die größten Anteile der Fahrten und Einnahmen auf dieses Kundensegment. In Deutschland besitzen 19 % der Befragten eine Verbund-Zeitkarte, fast jeder Fünfte in dieser Gruppe beabsichtigt aber, das Angebot zukünftig nicht mehr zu nutzen. Teilweise wird versucht, verlorene Abo-Kunden durch alternative Tarifangebote außerhalb des Abos zu binden, beispielsweise durch zweistufige Tarife analog des BahnCard-Modells oder durch spezielle Homeoffice-Tickets für Pendler, die den ÖPNV nur an wenigen Tagen in der Woche nutzen. Aber auch am anderen Ende des Spektrums der ÖPNV-Nutzer zeigen sich erhebliche Herausforderungen. So nutzen aktuell mehr als 40 % der mobilen Menschen in der Stadt Busse und Bahnen überhaupt nicht.
Problematisch für die Verkehrswende: Kein Rückgang der Pkw-Nutzung im Stadtverkehr erwartet
Weiterhin dominierend ist der Pkw als Verkehrsmittel. In der Erhebung im Aug./Sep. 2021 gaben ca. 66 % der Befragten an, seit März 2020 den eigenen Pkw im Stadtverkehr zu nutzen. Ca. 12 % sind als Pkw-Mitfahrer unterwegs. Der Anteil der Pkw-Nutzer ist in größeren Städten (52 % bei 500.000+ Einwohnern) und in der Altersgruppe < 30 Jahre (53 %) deutlich geringer als im Durchschnitt. Auf die Frage "Wie werden Sie die folgenden Verkehrsmittel innerhalb der Stadt nutzen, wenn die Corona-Krise beendet ist (d.h. mit einer Covid-19-Impfquote von 80-90 % in der Bevölkerung)?" ergibt sich aus den Antworten im Aug./Sep. 2021 für den Pkw ein leichtes Plus (11 % seltener, 12 % häufiger, 61 % gleich oft, 16 % nutzen den Pkw bisher und zukünftig nicht). Für die Nutzung von Bahn/S-Bahn/U-Bahn/Straßenbahn im Stadtverkehr ergibt sind im Saldo ein Minus (19 % seltener, 7 % häufiger, 30 % gleich oft, 44 % nutzen diese Verkehrsmittel bisher und zukünftig nicht). Die Eignung des Wohnorts für die Fahrradnutzung: Viel Steigerungspotenzial in Deutschland Insbesondere in Deutschland ist der Anteil der Fahrrad-Nutzer in der Stadt während der Corona-Krise deutlich angestiegen. Er lag in Erhebungen aus dem Jahr 2018 bei ca. 19 %. In der aktuellen Befragung geben 28 % der Deutschen an, das eigene Fahrrad zu nutzen, wenn sie innerhalb der Stadt unterwegs sind. Dass der Weg in Richtung fahrradfreundliche Stadt noch weit ist, belegen die Ergebnisse zur Bewertung, wie gut der eigene Wohnort für die Nutzung des Fahrrads ausgerichtet ist (Anzahl / Qualität der Radwege). Auf einer Skala von 0 (gar nicht) bis 100 (sehr gut) erreicht Deutschland einen Wert von 54 Punkten. Die Vergleichswerte für Schweden und die Schweiz (jeweils 63 Punkte) liegen deutlich höher. Die Bewertung der Fahrradeignung des Wohnorts ist wiederum deutlich positiv mit der Fahrrad-Nutzung korreliert. Steigender Beliebtheit erfreuen sich Sharing-Angebote, allerdings ist der Anteil der Nutzer auf einem vergleichsweise geringen Niveau. Die Nutzung von Sharing-Angeboten ist stark altersabhängig – in der Altersgruppe 18-24 Jahre nutzen 20 % der Befragten entsprechende Angebote. In größeren Städten ist die Nutzung des Sharing-Angebots intensiver. Die Vorstellung, dass mit Ende der Pandemie die ÖPNV-Mobilität vollständig wiederhergestellt werden könnte, erscheint eher optimistisch. „Das ohnehin ehrgeizige Ziel der Verkehrswende fiel durch die Corona-Krise aus dem Blickwinkel und erscheint derzeit in weiter Ferne. Der ÖPNV ist geschwächt, die Potenziale für den Fahrradverkehr bleiben unzureichend genutzt und die Sharing-Mobilität spielt eine untergeordnete Rolle. Alleine der Pkw strahlt als Verkehrsmittel Dominanz aus – keine zufriedenstellende Perspektive“, resümiert Prof. Dr. Andreas Krämer, CEO der exeo Strategic Consulting AG und Co-Autor der Studie OpinionTRAIN. Kostenfreier Studienbericht: https://www.rogator.de/studienberichte-opiniontrain/
Verantwortlicher für diese Pressemitteilung:
Rogator AG
Herr Johannes Hercher
Emmericher Str. 17
90411 Nürnberg
Deutschlandfon ..: +49 911 8100550
web ..: https://www.rogator.de
email : info@rogator.deRogator AG
Die Rogator AG steht seit 20 Jahren für leistungsstarke Software und erfolgreiche Online-Forschung. Erfolgsgarant des Unternehmens ist dabei die Kombination aus zuverlässigen Softwareprodukten, fundierten methodischen Kenntnissen im Online-Kunden- und Mitarbeiterfeedback sowie einem umfassenden Full-Service-Angebot: „Combined Competence“ für jedes Befragungsprojekt. Johannes Hercher ist Vorstand der Rogator AG.Pressekontakt:
Rogator AG
Frau Folke Probst
Emmericher Str. 17
90411 Nürnbergfon ..: +49 911 8100550
web ..: https://www.rogator.de
email : f.probst@rogator.deDisclaimer: Diese Pressemitteilung wird für den darin namentlich genannten Verantwortlichen gespeichert. Sie gibt seine Meinung und Tatsachenbehauptungen und nicht unbedingt die des Diensteanbieters wieder. Der Anbieter distanziert sich daher ausdrücklich von den fremden Inhalten und macht sich diese nicht zu eigen.
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Mobilität im Stadtverkehr – Verkehrswende geht anders
auf News veröffentlichen publiziert am 11. November 2021 in der Rubrik Presse - News
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